Das Wichtigste zusammengefasst:
- Scheinwerfer als DIY-Projekt zu polieren ist nicht erlaubt. Durch das Schleifen und Polieren wird die Oberfläche des Scheinwerfers verändert, was sich negativ auf die Lichtverteilung auswirken kann.
- Die Kfz-Versicherung übernimmt bei einem Unfall möglicherweise keine Kosten, wenn festgestellt wird, dass die Scheinwerfer nicht mehr den gesetzlichen Anforderungen entsprechen.
- Bei der Hauptuntersuchung kann es zu Beanstandungen kommen, wenn die Scheinwerfer durch das eigenständige Polieren beschädigt sind oder die Lichtverteilung nicht mehr stimmt und du bekommst keine Plakette.
Was sagt das Gesetz dazu?
In Deutschland gibt es klare Vorschriften für die Beleuchtung an Fahrzeugen. Die Scheinwerfer müssen bestimmte Anforderungen erfüllen, um eine ausreichende Sicht zu gewährleisten. Durch das eigenständige Polieren wird die Oberfläche des Scheinwerfers verändert, was dazu führen kann, dass u.a. die Lichtverteilung nicht mehr stimmt.
Relevant ist hier § 22 a Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO). Er besagt, dass Scheinwerfer für Fernlicht und Abblendlicht in einer Bauart ausgeführt sein müssen, die amtlich genehmigt ist. Durch das Polieren wird die Bauart der Scheinwerfer verändert. Und auch wenn nicht explizit das Wort „Polieren“ im Paragrafen auftaucht, ist es durch diese allgemeine Regelung trotzdem unzulässig.
Warum ist es verboten, die Scheibenwischer selber zu polieren?
Die meisten modernen Autoscheinwerfer bestehen aus dem Kunststoff Polycarbonat. Dieses Material ist zwar robust, aber anfällig für Verwitterung. Über die Jahre können UV-Strahlen, Schmutz, Salz und andere Umwelteinflüsse die Oberfläche trüben und milchig werden lassen.
Außerdem haben die Scheinwerfer eine hauchdünne Schutzschicht, die beim Polieren beschädigt bzw. mit abgeschliffen wird.
Was sind die Folgen, wenn man die Scheinwerfer selbst poliert!?
- Das Polieren kann die Lichtverteilung der Scheinwerfer verändern, was zu einer schlechteren Ausleuchtung der Straße führen kann und somit ein Sicherheitsrisiko darstellt, insbesondere bei Fahrten in der Nacht.
- Bußgeld: Wer mit nicht ordnungsgemäßen Scheinwerfern am Straßenverkehr teilnimmt, riskiert ein Bußgeld und Punkte in Flensburg.
- Fahrverbot: In schweren Fällen kann sogar ein Fahrverbot verhängt werden.
- Versicherungsärger: Im Schadensfall kann die Kfz-Versicherung die Leistung verweigern.
Welche Regelungen gibt es bei den Kfz-Versicherungen?
Die Kfz-Versicherung kann im Falle eines Unfalls die Leistung verweigern, wenn festgestellt wird, dass der Unfall durch matte, blinde oder verkratzte Scheinwerfer verursacht wurde und die Schäden an den Scheinwerfern durch das eigenständige Polieren entstanden sind.
Welche Regelungen gibt es bei der Hauptuntersuchung?
Bei der Hauptuntersuchung wird die Beleuchtung deines Autos gründlich überprüft. Sind die Scheinwerfer durch Polieren beschädigt oder entspricht die Lichtverteilung nicht mehr den Vorschriften, bekommt dein Fahrzeug nicht die ersehnte Plakette und kann im schlimmsten sogar stillgelegt werden.
Wie reinige ich die Scheinwerfer richtig?
Nur weil du die Scheinwerfer nicht polieren darfst, heißt es aber nicht, dass du sie nicht reinigen solltest. Am besten verwendest du einfach klares warmes Wasser. Im Fachhandel findest du auch spezielle Reiniger für Kunststoffscheinwerfer. Vermeide aber vor allem aggressive Reinigungsmittel und scheue nicht davor zurück, etwas mehr Zeit für die Reinigung einzuplanen.
So reinigst du deine Scheinwerfer und dein Auto:
1. Bereite alles vor:
- Wasser: Nimm am besten warmes Wasser.
- Sprühflasche: Fülle die Sprühflasche mit dem warmen Wasser.
- Schwamm: Wähle einen neuen, weichen Schwamm, um Kratzer zu vermeiden.
2. Reinigung der Scheinwerfer
- Besprühen: Sprühe die Scheinwerfer großzügig mit dem warmen Wasser ein.
- Entferne Staub: Mit dem weichen Schwamm tupfst du nun vorsichtig den Staub und Schmutz von den Scheinwerfern ab. Achte darauf, nicht zu reiben, um Kratzer zu vermeiden.
- Trocknen: Lasse die Scheinwerfer anschließend an der Luft trocknen oder tupfe sie vorsichtig mit einem weichen Tuch trocken.
3. Komplette Fahrzeugwäsche
- Waschstraße: Für eine gründliche Reinigung deines gesamten Autos ist die Fahrt durch eine Waschstraße eine praktische Lösung.
- Schonende Reinigung: In der Waschstraße wird dein Auto mit speziellen, milden Shampoos gereinigt, ohne dass du dich um die richtige Pflege kümmern musst.
Warum diese Schritte so wichtig sind:
- Warmes Wasser: Schont die empfindliche Oberfläche der Scheinwerfer.
- Weicher Schwamm: Verhindert Kratzer.
- Tupfen statt Reiben: Schützt die Scheinwerfer vor Beschädigungen.
- Waschstraße: Einfache und schonende Reinigung für dein gesamtes Auto.
Zusätzliche Tipps:
- Mikrofasertücher: Sind ideal zum Trocknen, da sie fussel- und kratzfrei sind.
- Sonnenschutz: Reinige deine Scheinwerfer am besten im Schatten, um ein Austrocknen der Reinigungsprodukte zu vermeiden.
Bitte nicht!
- Schleifpapier verwenden: Das kann die Scheinwerferoberfläche irreparabel beschädigen.
- Aggressive Reinigungsmittel: Diese können den Kunststoff der Scheinwerfer angreifen.
- Zu viel Druck beim Reinigen: Dadurch können Kratzer entstehen.
Professionelle Scheinwerferaufbereitung
Um blinde, matte oder extrem verschmutzte Scheinwerfer wieder sauber zu bekommen, kannst du auf eine professionelle Scheinwerferaufbereitung zurückgreifen. Wenn die auch nichts bringen sollte, hilft es nur noch, die Scheinwerfer austauschen zu lassen.
Eine professionelle Scheinwerferaufbereitung umfasst in der Regel:
- Reinigung: Zunächst werden die Scheinwerfer gründlich von Schmutz und Insektenresten befreit.
- Schleifen: Im nächsten Schritt werden die vergilbten und matten Stellen vorsichtig angeschliffen, um eine gleichmäßige Oberfläche zu schaffen.
- Polieren: Anschließend wird die Oberfläche der Scheinwerfer mit speziellen Poliermitteln hochglanzpoliert. Also ist es doch erlaubt
- Versiegelung: Zum Abschluss wird eine Schutzschicht aufgetragen, die die Scheinwerfer vor erneuter Verwitterung schützt.
Die Kosten für eine Scheinwerferaufbereitung variieren je nach Fahrzeugmodell, Zustand der Scheinwerfer und Umfang der Arbeiten. Informiere dich am besten bei der Werkstatt.
Fazit
Das eigenständige Polieren von Scheinwerfern ist zwar verlockend, um deinem Auto wieder einen frischen Look zu verleihen, aber es ist nicht erlaubt und birgt einige Risiken.