Schritt-für-Schritt im Überblick
- Stelle das Spenderfahrzeug so nah wie möglich an das Pannenfahrzeug (Achtung: sie dürfen sich nicht berühren)
- Schalte bei beiden Fahrzeugen den Motor, die Zündung und Stromverbraucher aus. Nehme den Gang raus und ziehe die Handbremse (Automatik auf P)
- Achte darauf, dass beide Fahrzeuge die gleiche Ladespannung haben (12 Volt bei Pkw).
- Schließe erst rote Kabel an
- Schließe danach das schwarze Kabel an
- Starte das Spenderfahrzeug
- Starte nach circa 2 Minuten das Pannenfahrzeug
- Schalte beim Pannenauto einen Stromverbraucher ein, z.B. die Heizung
- Entferne das Starthilfekabel in umgekehrter Reihenfolge (erst das schwarze, dann das rote Kabel)
- Schalte den Stromverbraucher wieder aus
- Fahre mit dem Pannenfahrzeug mindestens 30 Minuten
Starthilfekabel richtig anwenden
Vorbereitung
Bist du mit deinem Fahrzeug auf einer öffentlichen Straße oder an einer unübersichtlichen Stelle liegengeblieben, dann stelle ein Warndreieck auf und ziehe dir eine Warnweste an.
Bevor du die Starthilfekabel anbringen kannst, müssen beide Fahrzeuge – also das Fahrzeug, das den Strom spendet (Spenderfahrzeug) und dein Fahrzeug (Pannenfahrzeug) – so nah wie möglich zusammenstehen.
Die Autos dürfen sich aber nicht berühren, sonst besteht eine Kurzschlussgefahr!
Bei beiden Fahrzeugen Motor und Zündung abschalten, Gang rausnehmen und Handbremse ziehen (Automatik auf „P“ stellen). Außerdem sollten beim Pannenfahrzeug alle Stromverbraucher wie Heizung, Lüftung, Innenraumlicht etc. aus sein.
Starthilfekabel anschließen – Reihenfolge beachten!!
Schritt 1:
Rotes Kabel an Pluspol des Spenderbatterie klemmen
Schritt 2:
Ende des roten Kabels an Pluspol des Pannenauto klemmen
Schritt 3:
Schwarzes Kabel am Minuspol der Spenderbatterie klemmen
Schritt 4:
Ende des schwarzen Kabels an einen Massepunkt im Motorraum des Pannenfahrzeugs klemmen. Vorsicht: nicht an den Minuspol der Batterie
Das rote Kabel anbringen (Schritt 1 und 2):
Als erstes müssen beide Pluspole miteinander verbunden werden. Klemme dazu das rote Kabel erst am Pluspol des Spenderautos und dann am Pluspol des Pannenautos fest.
Der Pluspol befindet sich an der Batterie und ist entweder durch ein rotes Kabel und einer Einstanzung eines + neben dem Pol zu erkennen oder er ist mit einer Kunststoffhaube abgedeckt. Auf dem Deckel ist ein Batteriesymbol zu erkennen.
Bei manchen Fahrzeugen befindet sich die Batterie im Kofferraum. Trotzdem findest du einen Pluspol und einen Massepunkt im Motorraum.
Das schwarze Kabel anbringen (Schritt 3 und 4):
Danach klemme das schwarze Kabel erst am Minuspol der Batterie des Spenderfahrzeugs an und danach an einem Massepunkt des Pannenfahrzeugs.
Ein Massepunkt kann ein Metallteil im Motorraum sein oder du klemmst es direkt am Motorblock selbst an.
Achtung:
Verbinde das schwarze Kabel auf keinen Fall mit dem Minuspol der Batterie des Pannenfahrzeugs. Dadurch bilden sich Funken und eventuell ausgetretene Knallgase können sich entzünden!
Fahrzeuge starten
Wenn die Kabel angebracht sind, starte den Motor des Spenderfahrzeugs und lasse es laufen. Schalte nach rund 2 Minuten die Zündung des Pannenfahrzeugs ein und kurz danach versuche das Pannenfahrzeug zu starten.
Springt der Motor nach rund 15 Sekunden nicht an,
warte wieder rund 2 Minuten und wiederhole den Vorgang. Dies kannst du bis zu fünfmal versuchen. Um Folgeschäden zu vermeiden, solltest du danach die Starthilfe abbrechen. Dann bleibt nichts andres übrig, als deine Werkstatt zu kontaktieren.
Springt der Motor nach rund 15 Sekunden an,
schalte sofort einen der Stromverbraucher beim Pannenfahrzeug ein (z. B. Heizung, Lüftung etc.). Damit verhinderst du Spannungsspitzen, welche beim Überbrücken auftreten können. Motor laufen lassen.
Fahrzeuge trennen (wenn Pannenfahrzeug anspringt)
Läuft der Motor beim Pannenfahrzeug rund, kannst du die Kabel in umgekehrter Reihenfolge entfernen. Das heißt:
- Schwarzes Kabel vom Massepunkt des Pannenfahrzeugs, dann vom Minuspool des Spenderfahrzeugs entfernen
- Rotes Kabel vom Pluspol des Pannenfahrzeugs, dann vom Pluspol des Spenderfahrzeugs entfernen
Damit sich die Batterie jetzt wieder vollständig auflädt, schalte erst die Stromverbraucher wieder ab oder runter und fahre - am besten über Land oder Autobahn - mindestens 30 Minuten.
Kann eine Starthilfe meinem Auto schaden?
Wenn die Starthilfe richtig durchgeführt wird, kommt es im Normalfall zu keinem Schaden. Grundsätzlich solltest du aber vor der Starthilfe das Bedienungshandbuch deines Autos lesen und darauf achten, dass die Spenderbatterie auch komplett aufgeladen ist.
Welches Starterkabel ist das Richtige?
Ein zu schwaches Starthilfekabel bringt auch bei richtiger Anwendung nichts. Daher werden Starthilfekabel empfohlen, die der DIN 72.553 bzw. ISO-Norm 6722 entsprechen. Außerdem rät der ADAC auch auf die Biegsamkeit der Kabel zu achten, da sich die Kabel bei kalten Temperaturen verhärten können.
Die Polzangen sollten immer aus Kunststoff bestehen und nur die Zangenspitzen aus Metall. Weiterhin sollten die Kabel keine Beschädigungen aufweisen.
Für eine Starthilfe von größeren Fahrzeugen oder auch Dieselfahrzeugen sollte das Kabel einen Leistungsquerschnitt von mindestens 25mm² aufweisen. Diese Angabe findest du übrigens auf der Verpackung.
Gute Starthilfekabel sind bereits ab 20 € erhältlich.
Starthilfe bei Elektroautos
Auch Elektroautos verfügen neben einer Antriebsbatterie auch über eine 12-Volt-Starterbatterie. Und auch die können mal defekt oder leer sein. Grundsätzlich lässt sich ein Elektroauto auf die gleiche Weise überbrücken wie ein Benziner oder Diesel.
Achtung:
Bitte unbedingt Bedienungsanleitung beachten! Bei vielen Elektroautos ist es erlaubt, Starthilfe als Pannenfahrzeug zu empfangen aber nicht als Spenderfahrzeug zu geben. Hintergrund ist, dass die Starterbatterien meistens kleiner ausfallen. Solltest du trotzdem damit Strom spenden, kann dies im schlimmsten Fall zu Schäden an der Elektronik führen.