Der Autocheck vor Reiseantritt
Gerade vor einer längeren Fahrt solltest du rechtzeitig vor Abfahrt folgende Checks durchführen:
- Reifendruck und Reifen kontrollieren
- Flüssigkeiten checken
- Bremsen checken
- Scheibenwischer und Autoscheiben kontrollieren
- Beleuchtungen checken
Reifen
Viel Gepäck bedeutet auch einen höheren Druck auf den Autoreifen. Daher heißt es, Reifendruck kontrollieren und gegebenenfalls korrigieren. Das kannst du an jeder Tankstelle machen. Wieviel Luftdruck du in den Reifen benötigst, steht entweder in der Innenseite der Fahrzeugtür oder am Tankdeckel sowie in der Betriebsanleitung. Und wenn du schon dabei bist, prüfe auch gleich dein Reifenprofil. Weisen die Reifen weniger als drei Millimeter Profiltiefe auf, solltest du die Reifen austauschen. Ob das wirklich notwendig ist, kannst du ganz leicht mit einer Ein-Euro-Münze prüfen.
Halte dafür die Münze in der Mitte des Reifen in eine Rille. Verschwindet der goldene Rand ist alles super … siehst du ihn noch, solltest du die Reifen austauschen.
Info:
Bevor du dein Auto belädst, informiere dich noch über das Gesamtgewicht, welches dein Auto im beladenen Zustand haben darf. Wie hoch das ist, steht in der Zulassungsbescheinigung Teil I (Fahrzeugschein) unter F. Und was sonst noch so drinsteht, kannst du hier nachlesen: Der Fahrzeugschein
Flüssigkeiten
Neben dem Wischwasser für die Scheibenwischer, solltest du auch einen Blick auf die Stände von Motoröl, Brems- und Kühlflüssigkeiten werfen lassen. Dafür fährst du am besten in die Werkstatt deines Vertrauens. Ein Rundum-Urlaubs-Check kostet oft nur zwischen 40 und 100 Euro, beugt jedoch größere Schäden vor, die dann noch teurer sind.
Das Wischwasser kannst du ganz einfach selbst nachfüllen. Der Behälter im Motorraum hat meistens einen blauen Deckel mit einem Scheibenwischer-Symbol. Die richtige Flüssigkeit für den Sommer bekommst du an der Tankstelle oder im Fachhandel und kostet rund 3 Euro pro Liter.
Mehr Infos über Scheibenwischer findest du hier: Scheibenwischer wechseln: So wird's gemacht
Für alle Dieselfahrzeug-Besitzer:innen: AdBlue nicht vergessen!
Bremsen
Ob die Bremsen noch in Ordnung sind, testest du am besten mit einer Probebremsung. Suche dir dafür einen leeren Ort oder Parkplatz. Beim Drücken des Bremspedals solltest du nach maximal einem Drittel einen Widerstand spüren. Ziehen deine Bremsen dann schief, quietschen oder vibrieren bis ins Lenkrad, solltest du deine Werkstatt aufsuchen.
Scheibenwischer und Autoscheiben
Gerade die Scheibenwischer werden sehr beansprucht. Deshalb solltest du dir diese genauer ansehen. Sie sind brüchig, schlieren oder quietschen? Dann ist es Zeit, die Scheibenwischer zu wechseln. Wie das funktioniert, viele weitere Informationen und Tipps rund um deine Scheibenwischer erhältst du hier: Scheibenwischer wechseln: So wird's gemacht
Nicht nur funktionierende Scheibenwischer sind wichtig, sondern auch saubere Autoscheiben. Damit du eine klare Sicht hast - vor allem bei Sonnenschein - putze sorgfältig alle Scheiben innen und außen gründlich mit einem handelsüblichen Glasreiniger und trockne sie mit einem sauberen Handtuch nach. Wenn du auf teure Reinigungsmittel verzichten möchtest, kannst du deine Scheiben auch mit Zwiebeln reinigen. Ob und wie das funktioniert erfährst du hier: Mit diesen Hacks sparst du bei der Autopflege Zeit und Geld!
Beleuchtung
Zum Schluss solltest du noch die Beleuchtungen deines Autos kurz überprüfen. Dazu gehören:
- Tagfahrlicht vorne
- Abblendlicht vorne und hinten
- Fernlicht vorne
- Standlicht vorne und hinten
- Nebelscheinwerfer vorne und hinten
- Blinker
- Bremsleuchten hinten
- Rückfahrlicht hinten
Stand-, Fern- und Nebelscheinwerfer testest du am besten in der Dämmerung. Die Brems- und Rückfahrlichter siehst du auch, wenn die Sonne scheint.
Wichtige Autoausrüstung
Diese Dinge solltest du grundsätzlich im Auto haben:
- Verbandskasten (aktuell nach DIN 13146)
- Warnwesten (mindestens eine)
- Warndreieck
- Abschleppseil
- Wagenheber
- Starthilfekabel
- Werkzeug
- Reservereifen oder Repair-Kit
- Decke für Notfälle
Verbandskasten
Hand aufs Herz – wann hast du das letzte Mal deinen Verbandskasten kontrolliert? Schon lange nicht mehr!? Dann wird es spätestens jetzt Zeit. Auch wenn es komisch klingt, haben Verbandskästen tatsächlich ein Verfallsdatum. Das liegt an dem sterilen Verbandsmaterial, welches nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatum seine Sterilität verlieren kann. Auch Einmalhandschuhe werden mit der Zeit einfach porös und somit unbrauchbar.
In der Regel haben Verbandskästen eine Haltbarkeit von fünf Jahren. Und fünf Euro kostet es dich, wenn du mit einem abgelaufenen Verbandskasten in eine Verkehrskontrolle geraten solltest.
Sollte dein Verbandskasten abgelaufen sein, hilft es leider nichts, nur Bestandteile auszutauschen. Es muss immer alles ausgetauscht werden. Da ist es oft billiger, einfach einen neuen zu kaufen.
Und was so alles in den Verbandskasten gehört, das regelt die DIN 13164.
Solltest du noch einen Verbandskasten haben, der noch nicht abgelaufen ist, aber noch keine Gesichtsmasken enthält – kein Problem. Es reicht, wenn du diese staubdicht verpackt dabei hast. Eine Austauschpflicht besteht diesbezüglich nicht.
Warnwesten
Laut dem Bußgeldkatalog bist du seit 01. Juli 2014 verpflichtet, mindestens eine Warnweste im Auto zu haben. Empfohlen wird allerdings, Warnwesten für alle Insassen einzupacken. Anders sieht es in unter anderem in Italien oder Spanien aus. Dort sind tatsächlich für alle Insassen Warnwesten vorgeschrieben. Am besten informierst du dich vor Reiseantritt ins Ausland, wie die Warnwestenpflicht dort geregelt ist.
Wo du die Warnweste im Auto aufbewahrst, spielt keine Rolle. Du solltest sie aber für den Fall der Fälle griffbereit haben. Daher empfehlen wir dir, sie nicht im Kofferraum, sondern im Wageninneren zu verstauen.
Verstößt du gegen die Warnwestenpflicht kann in Deutschland ein Bußgeld in Höhe von 15 Euro fällig werden – in Belgien sind es schon 1.000 Euro.
Erlaubt sind Warnwesten in den Farben gelb, orange und rot. Außerdem muss das Material fluoreszierend sein. Warnwesten gibt es bereits ab 3 Euro zu kaufen.
Warndreieck
Wenn du es doch mal brauchen solltest, solltest du auf Anhieb wissen, wo es zu finden ist. Meistens klemmt es auf der Innenseite der Heckklappe. Fehlt es komplett, werden 15 Euro bei einer Polizeikontrolle fällig.
5 Tipps für die Fahrt
Nachdem nun dein Auto fit ist für die Fahrt, findest du hier noch ein paar Tipps für die lange Reise:
1. Snacks für den kleinen Hunger zwischendurch
Keiner fährt gerne mit leerem Magen. Packe dir daher ein paar Snacks in einer Kühltasche für die Fahrt ein. Und falls Kinder mit an Bord sind – die danken es dir auf jeden Fall. Am besten sind leichtere Snacks, die nicht schwer im Magen liegen, wie zum Beispiel: geschnittenes Gemüse und/oder Obst, Nüsse, Energieriegel oder belegte Vollkornbrötchen.
Ganz wichtig: reichlich Getränke nicht vergessen!
2. Sorge für ausreichend Beschäftigung
Für Kinder sind lange Autofahrten meistens nicht gerade spannend. Gegen aufkommende Langeweile helfen zum Beispiel: Rätselbücher, Bücher oder Hörbücher, Spiele für das Tablet oder Smartphone, die auch offline gespielt werden können. Und auch klassische Kinderbrettspiele gibt es als Pocketversion zu kaufen.
3. Plane genügend Zeit ein für die Fahrt
Damit kein Stress aufkommt, plane genügend Zeit für die Fahrt ein. Lieber zu früh und entspannt ankommen als zu spät und gestresst.
Hast du einen längeren Weg vor dir, plane eine Übernachtung ein. Checke dafür am besten schon vor der Reise, welche Hotels auf deiner Route liegen, und buche dir ein Zimmer.
Versuche auch Stoßzeiten zu vermeiden, indem du nicht am Wochenende in den Urlaub fährst, sondern am Montag oder Dienstag. Und wenn am Wochenende, dann am besten am frühen Morgen, am Abend oder gleich in der Nacht.
4. Tanken / Laden
Ein voller Tank bzw. ein vollgeladener Akku vor Abfahrt erspart dir wertvolle Fahrtzeit.
Außerdem ist das Tanken an Autobahnen viel teurer als Tankstellen, die etwas abseits liegen. Bei der Suche nach einer günstigen Tankstelle bzw. einer passenden Ladesäule hilft dir die App „ADAC-Spritpreise“.
5. Navigation programmieren
Die kürzeste Route ist nicht unbedingt auch die schnellste Route. Oftmals liegt die kürzere Strecke nämlich abseits der Autobahn und es dauert deutlich länger. Checke daher vorab welche Strecke wirklich die bessere ist und prüfe auch gleich mögliche Ausweichrouten.
Notfallausrüstung
Dinge, die man hoffentlich nie im Leben braucht. Um doch bei einem Unfall oder einer Panne ausgerüstet zu sein, solltest du folgende Dinge mit im Auto haben:
- Zweitschlüssel - sicher ist sicher
- Werkzeug für kleinere Reparaturen
- Telefonnummer eines Pannendienstes
- Warndreieck
- Warnwesten
- Verbandskasten
- Europäischen Unfallbericht
Urlaub mit dem E-Auto
Bevor du mit deinem Elektroauto in Urlaub fährst, solltest du dich gründlich über die Verfügbarkeit von Ladesäulen auf der geplanten Route informieren. Während nämlich in Deutschland, in den Niederlanden, Italien und Frankreich die Ladeinfrastruktur bereits sehr gut ausgebaut ist, steht zum Beispiel in Griechenland, Spanien und Portugal eine Ladesäule pro 100 Kilometer. Einen guten Überblick über den derzeitigen Stand findest du hier: ADAC Ladestationen in Europa.
Außerdem solltest du die Ladezeiten zur Fahrzeit mit einplanen. Je nach Fahrzeugmodell und verfügbarer Ladesäule (Schnelladesäule oder Normalladung) variiert die Ladezeit zwischen zwei und sechs Stunden.
Praktische Helfer bei der Suche nach Ladestationen und für die Planung der Route mit einem Elektroauto sind Apps für das Smartphone, wie:
- ADAC-Spritpreise App
- A Better Routeplanner
- Chargemap
Es gibt aber auch Lade-Apps der Autohersteller selbst. Wie zum Beispiel „BMW Charging“ oder „Volkswagen Elli“.
Einen schönen Urlaub!
Jetzt bist du bestens gerüstet für eine Urlaubsfahrt mit deinem Auto!
Wir wünschen dir / euch einen schönen und erholsamen Urlaub!
Übrigens: unter Packlisten.org findest du Packlisten von A-Z für jegliche Art von Urlaubsreisen - inklusive Autoreisen!
